3. Gruppenbildung der Bonsaikünstler; Recherche in der Bonsaigestaltung

China ist Groß. Die Struktur und der Charakter von Bonsaikunst hängen von der Region bzw. vom Zeitalter ab. Unter den Bonsaikünstlern bildeten sich mehrere Gruppen. Ihre Künste erwiesen ihre Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit. Etwa im 19. Jahrhundert wurde im südlichen Teil der Guangdong-Provinz die "Ling-nan-Gruppe" gegründet. Sie kreierten nach ihrer Malerkunst eine Methode, wodurch die Zweige erhalten blieben und die Stämme abgeschnitten wurden. Diese Bonsaigestaltung neigt zur Poesie und Malerei. In ihrer Bonsaikunst sind Eleganz mit Feinheit und Kraft mit Rüstigkeit enthalten. Solche Technik wurden sehr beliebt und die Kunst landesweit praktiziert. Dadurch wurde die Bonsaikunst erneut auf ein höheres Niveau gehoben.

Ob die Gestaltung eines Bonsaikunstwerks gelingt oder nicht, hängt hauptsächlich von der Vorüberlegung und Konzeption ab. Jedoch spielt Erfahrung dabei auch eine wichtige Rolle. Außer Wissen für die Gärtnerei, Literatur und Kunst, Geduld, harte Arbeit und Eigeneinsatz muss man noch Theorien studieren, viel lesen, vergleichen, Natur und Malerei betrachten und praktische Lösungen vor Ort anstreben. Somit kann man Fortschritte und kreative Neuigkeit erringen.

Das wichtigste in der Kunst von Bonsai ist die Gestaltung. Wir müssen wissen, dass das Wachstum von Bonsai überwiegend ein Naturprozess ist. Künstliches Umformen soll so einfach wie möglich sein. Jede Bonsaisorte besitzt seine individuelle Eigenschaft; jeder Baum seinen natürlichen Charakter. Man soll niemals die natürliche Akzente mit Gewalt ändern. Zum Beispiel: Tannen und Fichte symbolisieren Kraft und Widerstand. Sie sollen nicht durch die Technik für das feine und freien Bambus und die Ahorne mit Gewalt umgeformt werden. Anderseits stehen die Korkeichen am Wasser und die Koniferen und Ceiba-Petranda auf den Bergen aufrecht, eigenständig und heldenhaft. Sie sollen nicht mit Gewalt in einen großen und kräftigen Stamm umgeformt bzw. in den Topf waagrecht gelegt bzw. an Klippen geklebt werden. Sonst wird die Natur einfach vergewaltigt. Das führt nicht nur zu einem schlechten Ergebnis; es ist wie wenn man einen Tiger malen will aber in der Zeichnung nur ein Hund zum Vorschein kommt. Deshalb sollen wir zunächst die einzupflanzenden Zwergbäume klassifizieren und je nach ihrem natürlichen Charakter und ihrer Erscheinung die Anordnung und Gestaltung planen und realisieren. Die Vorteile soll man behalten, die Nachteile vermeiden. Am wichtigsten ist, ihre Natur beizubehalten.

Man soll vor dem Gestalten der Pflanzenform gut beobachten und äußerst sorgfältig überlegen. Man kann auch mit Freunden in aller Ruhe über die Formen und Szenen diskutieren. Es ist wie bei der Schneiderei – falsche Stiche kann man retten; aber falsch geschnitten ist alles verloren.

Obwohl die Bonsaikunst vielfältig ist, kann man sie grob in zwei Kategorien einteilen, nämlich fein und frei oder rüstig und kräftig. Die höchste Stufe der Bonsaigestaltung ist die belassene Natürlichkeit und die erzielte malerische Poesie.

Die Formen der Bonsaistämme können wie folgt eingeteilt werden: Zwillingsstamm, kollektive Zweige aus einem Stamm, kollektive Stämme, Stamm am Klippen, Stamm an Hängeklippen, Stamm mit Wasserspiegelung, liegender Stamm, nach außen frei hängender Stamm, fallender Zweig, Mutter-Kind-Stämme, am Stein klebender Stamm. Für die letzte Form sollen geeignete Steine ausgewählt werden. Die Wurzelnhaare dieser Bonsaistämme sollen wie alte Bäume fest in die Spalte des ausgewählten Steines hineinwachsen. Wenn das Ergebnis malerisch und klassisch zugleich aussieht, ist das dann ein erlesenes Werk.


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